Eine zentrale Hoffnung, die mit dem Bremer Modellprojekt "Ergänzungsteam Inobhutnahme" verbunden wird, ist, die häufige Abgängigkeit von sogenannten Systemsprenger:innen zu verringern. Die Ergebnisse der ersten Befragung der am Modellprojekt Beteiligten (Mitarbeitende des Ergänzungsteams, Mitarbeitende aus den Inobhutnahmen, Case-Management, Entscheidungsträger:innen; N=22) zeigen, dass dies zwar nur in Teilen gelingt (32 % geben eine gesunkene Abhängigkeit an), sich aber die Erreichbarkeit der Heranwachsenden während der Abgängigkeit deutlich verbessert hat (45 % geben an, dass sie sich eher verbessert hat, 36 % sagen, sie habe sich deutlich verbessert). Dies spiegelt sich auch in den erläuternden Freitextantworten wider: „Über die Betreuer des E-Teams ist es manchmal möglich Kontakt zu Jugendlichen aufzunehmen, die sich von uns telefonisch nicht erreichen lassen.“ (Fachkraft aus einer ION).
Bei einer Zielgruppe, die als schwer erreichbar gilt, kann dies als wichtiges Etappenziel interpretiert werden und es wird dadurch deutlich, dass es bei der Unterstützung dieser Adressat:innengruppe einen langen Atem braucht. Ich bin sehr gespannt, welche weiteren interessanten Erkenntnisse die insgesamt vierjährige Evaluation des Modellprojekts bringen wird, die Tomke Heeren, Prof. Dr. Regina Kostrzewa und ich als Team der IU Internationale Hochschule im Auftrag der Bremer Sozialbehörde durchführen.
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